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Modalverben – Bedeutungen, Gebrauch, Beispiele, Umschreibungen, Übungen

Modalverben - Gebrauch - Bedeutung- Beispiele - Umschreibungen

Modalverben – Bedeutungen, Gebrauch, Beispiele, Umschreibungen

Die Modalverben gehören in allen Sprachen zu den wichtigsten Verben. Wer die Modalverben kennt und beherrscht, kann sehr viele verschiedene Dinge und Aspekte ausdrücken. Die ersten Modalverben lernt und übt ihr schon im Sprachniveau A1. Im Sprachniveau A2 kommen dann noch ein paar Modalverben hinzu. Aber damit ist es nicht getan, denn bis in die höchsten Sprachniveaus werdet ihr immer wieder neue Aspekte der Modalverben lernen.

In diesem Beitrag lernt ihr die deutschen Modalverben. Ihr lernt die Konjugation, die Bedeutungen und den Gebrauch der Modalverben. Dabei bekommt ihr viele Beispiele für den objektiven (ab A1) und den subjektiven Gebrauch (ab B2) dieser Verben. Damit ihr in eurem schriftlichen und mündlichen Ausdruck variabler werdet, findet ihr für jedes Modalverb auch mögliche Umschreibungen, mit denen ihr die gleichen Vorgänge anders ausdrücken könnt.
Und zum Schluss findet ihr ganz viele Übungen für alle Sprachniveaus (A1 bis C2).


Allgemeine Informationen zu den Modalverben

Bevor ihr alles über die einzelnen Modalverben erfahrt, möchten wir euch einige Informationen geben, die für alle Modalverben wichtig sind.

Modalverben mit Infinitiv

In den meisten Fällen verwenden wir die Modalverben zusammen mit dem Infinitiv eines anderen Verbs.

Der Infinitiv steht meist am Ende.

In den meisten Fällen steht der Infinitiv am Ende.

Hier darf man nicht parken.
Willst du mit uns ins Theater gehen?
Ich kann leider nicht zu deiner Party kommen.

Modalverben mit Infinitiv in Nebensätzen

In Nebensätzen steht natürlich das konjugierte Verb am Ende.

Ich habe ihnen gesagt, dass ich nicht mitkommen kann.
Ich bleibe zu Hause, weil ich noch Hausaufgaben machen muss.

Hinter dem Infinitiv können noch zwei Elemente stehen.

Am Ende des Satzes können hinter dem Infinitiv oder dem konjugierten Verb (im Nebensatz) noch zwei Elemente stehen: zu + Infinitiv und Vergleiche mit wie/als

Kannst du mich bitte daran erinnern, mein Handy auszuschalten?
Er will immer besser sein als alle anderen.
Ich hoffe, dass ich nicht so lange warten muss wie du.

Modalverben mit Infinitiv im Perfekt und Plusquamperfekt

Sprechen wir über Vorgänge aus der Vergangenheit, so verwenden wir fast immer das Präteritum der Modalverben. Wir sagen also meistens „Ich konnte gestern nicht kommen.“ (Präteritum) statt „Ich habe gestern nicht kommen können.“ (Perfekt).

Aber natürlich können wir die Modalverben auch im Perfekt verwenden. Steht das Modalverb mit einem Infinitiv, so verwenden wir im Perfekt und Plusquamperfekt nicht das Partizip II, sondern den Infinitiv des Modalverbs.

Perfekt

Ich habe die Arbeit noch erledigen müssen.
Er hat mit mir sprechen wollen.
Wir haben es leider nicht machen können.

Plusquamperfekt

Ursprünglich hatte ich dieses Auto kaufen wollen, aber dann habe ich mich doch gegen den Kauf entschieden.

Modalverben mit Infinitiv im Futur

Im Futur stehen der Infinitiv des Hauptverbs und der des Modalverbs am Ende des Satzes. Oft verwenden wir aber statt des Futurs die Präsensform.

Ich bin heute nicht fertig geworden, deshalb werde ich morgen weitermachen müssen.
Ich bin traurig, weil ich dich nicht werde besuchen können.

Modalverben ohne Infinitiv

Manchmal gebrauchen wir die Modalverben auch ohne Infinitiv:

Ich muss mal aufs Klo.
Wir müssen jetzt nach Hause.
Kannst du Deutsch?
Ich kann gut Englisch.
Ich will keine Hilfe.
Ich will jetzt nach Hause.
Ich darf erst nach Hause, wenn ich alles erledigt habe.

Modalverben ohne Infinitiv im Perfekt und Plusquamperfekt

Das Perfekt und Plusquamperfekt der Modalverben bilden wir mit dem Partizip II, wenn das Modalverb ohne Infinitiv steht. Auch in diesen Fällen können wir statt des Perfekts das Präteritum verwenden.

Früher habe ich besser Deutsch gekonnt, aber leider habe ich viel verlernt.
Ich habe den Termin abgesagt, weil ich nicht gekonnt habe.
Ich habe so lange geübt, bis ich es gekonnt habe.
Er hat keine Hilfe gewollt.
Sie hat früh nach Hause gemusst.
Der Junge wollte den Film sehen, aber er hat nicht gedurft.

Modalverben in objektiver Aussage

Schon im A1-Niveau lernt und verwendet ihr viele Modalverben in objektiven Aussagen.
Mit den Modalverben drückt ihr normalerweise Folgendes aus:

einen Willen oder Plan (wollen)
einen Wunsch (ich möchte)
eine Notwendigkeit (müssen)
eine Verpflichtung (müssen oder sollen)
eine Fähigkeit oder eine Möglichkeit (können)
eine Erlaubnis (dürfen)
ein Verbot (nicht dürfen)

In der objektiven Aussage geht es um den Willen, den Wunsch, die Verpflichtung, Fähigkeit, Möglichkeit oder Erlaubnis, die das Subjekt des Satzes hat.


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Modalverben in subjektiver Aussage

Ab dem Sprachniveau B1 oder B2 lernt und verwendet ihr Modalverben auch in subjektiven Aussagen. Dann drückt ihr mit dem Modalverb aus, wie sich der Sprecher (und nicht das Subjekt) zu einem Vorgang verhält. Der Sprecher kann dank des Modalverbs z.B. ausdrücken, wie hoch er den Wahrheitsgehalt eines Vorgangs (Behauptungen und Vermutungen) einschätzt.

Sie hat die Lösung gefunden. (Der Sprecher ist sich sicher, dass die Information stimmt.)
Sie will die Lösung gefunden haben. (Sie selbst behauptet das, aber der Sprecher ist sich nicht sicher, ob das stimmt.)
Sie soll die Lösung gefunden haben. (Jemand anderes behauptet das von ihr, aber der Sprecher ist sich nicht sicher, ob das stimmt.)
Sie kann das gesagt haben. (Der Sprecher hält es für möglich, dass sie das gesagt hat.)

Bei den einzelnen Modalverben lest ihr noch mehr Beispiele für subjektive Aussagen.

wollen

Modalverben - Modalverb wollen

Konjugation

Präsens: ich will, du willst, er/sie/es will, wir wollen, ihr wollt, sie wollen
Perfekt: ich habe gewollt; ich habe … wollen
Präteritum: ich wollte, du wolltest, er/sie/es wollte, wir wollten, ihr wolltet, sie wollten

Konjunktiv I: ich wolle, du wollest, er/sie/es wolle, wir wollen, ihr wollet, sie wollen
Konjunktiv II: ich wollte, du wolltest, er/sie/es wollte, wir wollten, ihr wolltet, sie wollten

Gebrauch von wollen

objektive Aussage

Mit dem Modalverb wollen drücken wir eine Absicht, einen Plan oder unseren Willen aus.

Präsens:

Ich will mich für den Deutschkurs anmelden.
Er hat ihr gesagt, dass er sie heiraten will.

Perfekt:

Ich habe das gar nicht wissen wollen.
Ich habe es sofort erledigen wollen, doch ich bin nicht dazu gekommen.
Ich habe vergessen, was ich habe sagen wollen.

Präteritum:

Eigentlich wollte ich gestern noch in die Bibliothek gehen, aber ich habe es dann doch nicht mehr geschafft.
Worüber wollten Sie mit mir sprechen?

Konjunktiv I:

Sie hat gesagt, sie wolle uns nächste Woche besuchen kommen.

Konjunktiv II:

Ich wollte jetzt nicht an seiner Stelle sein.

Umschreibungen (objektive Aussage)

Ich habe die Absicht, … zu + Infinitiv.
Ich beabsichtige, … zu + Infinitiv.
Ich habe vor,… zu + Infinitiv.
Ich habe den Plan,… zu + Infinitiv.
Ich habe geplant,… zu + Infinitiv.
Ich habe mir vorgenommen, … zu + Infinitiv.
Ich bin gewillt, … zu + Infinitiv.
Ich bin willens, … zu + Infinitiv.
Ich bin entschlossen, … zu + Infinitiv.

subjektive Aussage (ab B2)

Mit dem Modalverb wollen kann man ausdrücken, dass man an dem, was eine andere Person behauptet hat, zweifelt. Man zweifelt an der Richtigkeit einer Behauptung oder steht einer Aussage skeptisch gegenüber.

Er behauptet, dass er das nicht gewusst hat. = Er will das nicht gewusst haben.
Sie versichert, dass sie es allein gemacht hat. = Sie will das allein gemacht haben.

Umschreibungen (subjektive Aussage)

Er behauptet, dass…
Sie behauptet, … zu + Infinitiv
Er sagt von sich, dass…
Sie versichert, dass…
Er versichert, … zu + Infinitiv
Sie gibt vor, dass…
Er gibt vor, … zu + Infinitiv

können

Modalverben - Modalverb können

Konjugation

Präsens: ich kann, du kannst, er/sie/es kann, wir können, ihr könnt, sie können
Perfekt: ich habe gekonnt; ich habe … können
Präteritum: ich konnte, du konntest, er/sie/es konnte, wir konnten, ihr konntet, sie konnten

Konjunktiv I: ich könne, du könnest, er/sie/es könne, wir können, ihr könnet, sie können
Konjunktiv II: ich könnte, du könntest, er/sie/es könnte, wir könnten, ihr könntet, sie könnten

Gebrauch von können

objektive Aussage

Mit dem Modalverb können drücken wir eine Fähigkeit oder eine Möglichkeit aus. Dabei können wir drei Möglichkeiten unterscheiden:

1. Etwas ist möglich, weil man die Fähigkeit dazu hat.
2. Etwas ist möglich aufgrund der Umstände und Gegebenheiten.
3. Etwas ist möglich, weil es erlaubt ist.

Präsens:

Möglichkeit, weil man dazu fähig ist:
Er kann sehr gut schwimmen.
Sie kann gut mit kleinen Kindern umgehen.

Möglichkeit, weil die Umstände und Gegebenheiten es erlauben:
Das Wetter ist gut, deshalb können wir den Tag draußen verbringen.
Es hat geschneit, deshalb können wir Ski fahren.
Ich hoffe, dass ich bald mit ihr über diese Angelegenheit reden kann.
Es ist schade, dass ihr nicht auf unser Fest kommen könnt.
Toll, dass du die Prüfung bestanden hast. Da kannst du dich wirklich freuen.

Möglichkeit, weil es erlaubt ist:
Weißt du, ob man hier parken kann?
Du kannst doch nicht machen, was du willst!

Perfekt:

Ich habe noch nicht mit meiner Schwester sprechen können.
Es ist schade, dass ihr uns nicht habt besuchen können.

Präteritum:

Gestern konnte ich nicht in den Unterricht kommen, weil ich krank war.
Es tut mir leid, dass ich dir nicht helfen konnte.

Konjunktiv I:

Sie hat gesagt, sie könne uns die Information morgen zuschicken.
Er behauptet immer, er könne und wisse alles, aber das stimmt natürlich nicht.

Konjunktiv II:

Könntest du mir bitte einen Gefallen tun?
Wenn ich könnte, würde ich Ihnen ganz bestimmt helfen.
Könnten wir doch bloß schon alles perfekt!

Umschreibungen (objektive Aussage)

Für die drei unterschiedlichen Gründe, warum etwas möglich ist, gibt es natürlich auch unterschiedliche Umschreibungen.

Möglichkeit, weil man dazu fähig ist:
fähig sein, … zu + Infinitiv
in der Lage sein, … zu + Infinitiv
imstande sein, … zu + Infinitiv
die Eignung haben, … zu + Infinitiv
die Veranlagung haben, … zu + Infinitiv
die Begabung haben, … zu + Infinitiv
das Talent haben, … zu + Infinitiv
dafür geeignet sein, … zu + Infinitiv
es verstehen, … zu + Infinitiv
vermögen, … zu + Infinitiv

Möglichkeit, weil die Umstände und Gegebenheiten es erlauben:
die Gelegenheit haben, … zu + Infinitiv
die Möglichkeit haben, … zu + Infinitiv
die Chance haben, … zu + Infinitiv
möglich sein, … zu + Infinitiv
sich (nicht) lassen + Infinitiv

Die Waschmaschine lässt sich nicht mehr reparieren.
= Die Waschmaschine kann nicht mehr repariert werden.
= Man kann die Waschmaschine nicht mehr reparieren.

sein … zu + Infinitiv

Ist da wirklich nichts mehr zu machen?
= Kann man da wirklich nicht mehr machen?

Möglichkeit, weil es erlaubt ist:
dürfen
Es ist erlaubt, … zu + Infinitiv
Es ist gestattet, … zu + Infinitiv
Es ist zulässig, … zu + Infinitiv
das Recht haben, … zu + Infinitiv
die Berechtigung haben, … zu + Infinitiv
die Befugnis haben, … zu + Infinitiv
die Erlaubnis haben, … zu + Infinitiv
die Genehmigung haben, … zu + Infinitiv
dazu berechtigt sein, … zu + Infinitiv

subjektive Aussage (ab B2)

Mit dem Modalverb können kann man eine Vermutung (Wahrscheinlichkeit etwa 50%) ausdrücken.

Es ist möglich, dass es heute noch regnet. = Es kann/könnte heute noch regnen.
Es ist unwahrscheinlich, dass sie das so gemeint hat. = Sie kann/könnte das nicht so gemeint haben.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Sie recht haben, aber… = Sie können/könnten recht haben, aber…
Es ist denkbar, dass es Zufall war. = Es kann/könnte auch Zufall gewesen sein.
Vielleicht war es ein Versehen. = Es kann/könnte auch ein Versehen gewesen sein.

Umschreibungen (subjektive Aussage)

vielleicht
möglicherweise
Es ist möglich, dass…
Es ist denkbar, dass…
Es ist nicht ausgeschlossen, dass…
Es ist nicht auszuschließen, dass…
Ich halte es für möglich, dass…
Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass…

nur… können = müssen (Wahrscheinlichkeit fast 100%)

Das kann nur ein Fehler sein. = Das muss ein Fehler sein.
Das kann sich nur um eine Verwechslung handeln. = Das muss sich um eine Verwechslung handeln.

nicht können = etwas ist ausgeschlossen (Wahrscheinlichkeit fast 100%)

Mit dem, was Sie sagen, können Sie nicht recht haben. = Ich halte es für unmöglich, dass Sie recht haben.
Das kann kein Zufall sein. = Alles spricht dagegen, dass es Zufall ist.
Das kann kein Versehen sein. = Nichts deutet darauf hin, dass es ein Versehen ist.

müssen

Modalverben - Modalverb müssen

Konjugation

Präsens: ich muss, du musst, er/sie/es muss, wir müssen, ihr müsst, sie müssen
Perfekt: ich habe gemusst; ich habe … müssen
Präteritum: ich musste, du musstest, er/sie/es musste, wir mussten, ihr musstet, sie mussten

Konjunktiv I: ich müsse, du müssest, er/sie/es müsse, wir müssen, ihr müsset, sie müssen
Konjunktiv II: ich müsste, du müsstest, er/sie/es müsste, wir müssten, ihr müsstet, sie müssten

Gebrauch von müssen

objektive Aussage

Mit dem Modalverb müssen drücken wir eine Notwendigkeit oder eine Verpflichtung aus. Anders als beim Modalverb sollen haben wir bei müssen nicht die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, sondern wir sind zu etwas gezwungen.

Präsens:

Ich muss noch einkaufen gehen, denn mein Kühlschrank ist leer.
An einer roten Ampel muss man anhalten.

Perfekt:

Da er krank ist, hat er den Termin absagen müssen.
Es tut mir leid, dass wir den Termin haben verschieben müssen.

Präteritum:

Ich musste gestern zwei Stunden länger arbeiten, weil wir unglaublich viel Arbeit hatten.
Ich musste das sagen, denn man hat mich dazu gezwungen.

Konjunktiv I:

Sie sagte, sie müsse nur noch eine E-Mail schreiben und dann sei sie fertig.

Konjunktiv II:

Vielleicht müssten wir mehr Sport treiben.
Wenn ich das tun müsste, würde ich mich weigern.

Umschreibungen (objektive Aussage)

Es ist notwendig, … zu + Infinitiv
Es ist notwendig, dass…
Es ist erforderlich, … zu + Infinitiv
Es ist erforderlich, dass…
Es ist unerlässlich, … zu + Infinitiv
Es ist unerlässlich, dass…
Es bleibt nichts anderes übrig, als…
gezwungen sein, … zu + Infinitiv
verpflichtet sein, … zu + Infinitiv
sich (moralisch) verpflichtet fühlen, … zu + Infinitiv
haben… zu + Infinitiv

Negation von müssen

Mit der Negation des Modalverbs müssen drücken wir aus, dass etwas nicht notwendig ist. Die Bedeutung von nicht müssen entspricht der von nicht brauchen… zu + Infinitiv.

Du musst das nicht jetzt sofort machen, dafür ist noch genug Zeit.
= Du brauchst das nicht jetzt sofort zu machen, …

Muss man in diesem Hallenbad eine Badekappe tragen? Nein, in diesem Hallenbad musst du keine Badekappe tragen. = Du brauchst keine Badekappe zu tragen.

Umschreibung von nicht müssen

Es ist nicht notwendig, … zu + Infinitiv.

subjektive Aussage (ab B2)

Mit dem Modalverb müssen kann man eine Vermutung ausdrücken, die aufgrund einer logischer Schlussfolgerung oder aufgrund von Beobachtungen und Überlegungen als sehr sicher gilt.

Fast hundertprozentige Gewissheit:

Schau mal raus! Die Straßen sind nass. Es muss geregnet haben.
Es muss heute Nacht einen Stromausfall gegeben haben, denn alle Uhren im Haus sind verstellt.
Er muss es gewusst haben, denn sonst hätte er nicht so gleichgültig reagiert.
Da muss irgendwo ein Fehler sein, aber ich kann ihn einfach nicht finden.
Irgendwer muss hier gewesen sein, denn diese Tasche stand vorhin noch nicht da.

Durch den Konjunktiv II können wir diese Gewissheit etwas abschwächen:

Eigentlich müsste er davon gewusst haben.
Ich kann die DVD nirgendwo finden. Petra müsste sie noch haben, denn ihr hatte ich diese DVD vor ein paar Monaten geliehen.
Meine Schlüssel müssten hier irgendwo liegen, aber ich kann sie einfach nicht finden.

Umschreibung von müssen in einer subjektiven Aussage

Bestimmt / Sicher / Gewiss / Zweifellos…
Mit Sicherheit…
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit…
Auf jeden Fall…
Ohne Zweifel…
Ich bin überzeugt, dass…
Ich bin (mir) sicher, dass…
Alles spricht dafür, dass…
Alles deutet darauf hin, dass…

nicht müssen in subjektiver Aussage

Auch in der subjektiven Aussage können wir nicht müssen durch nicht brauchen… zu + Infinitiv ersetzten. In der subjektiven Aussage drücken wir eine Vermutung aus, die sehr unsicher ist.

Sie muss das ja auch gar nicht so gemeint haben. = Sie braucht das ja auch gar nicht so gemeint zu haben.

Das muss nicht unbedingt so gewesen sein, wie du denkst. Es könnte auch ganz anders gewesen sein. = Das braucht nicht unbedingt so gewesen zu sein, wie du denkst.

Umschreibungen von nicht müssen in subjektiver Aussage

Vielleicht… / Möglicherweise…
Unter Umständen…
Es ist unsicher, ob…
Es ist zweifelhaft, ob…
Ich bin (mir) nicht sicher, ob…

dürfen

Modalverben - Modalverb dürfen

Konjugation

Präsens: ich darf, du darfst, er/sie/es darf, wir dürfen, ihr dürft, sie dürfen
Perfekt: ich habe gedurft; ich habe … dürfen
Präteritum: ich durfte, du durftest, er/sie/es durfte, wir durften, ihr durftet, sie durften

Konjunktiv I: ich dürfe, du dürfest, er/sie/es dürfe, wir dürfen, ihr dürfet, sie dürfen
Konjunktiv II: ich dürfte, du dürftest, er/sie/es dürfte, wir dürften, ihr dürftet, sie dürften

Gebrauch von dürfen

objektive Aussage

Mit dem Modalverb dürfen drücken wir eine Erlaubnis bzw. Berechtigung aus. Wir haben also die Möglichkeit, etwas zu tun, weil es erlaubt ist. Verbote drücken wir durch die Verneinung von dürfen (nicht dürfen) aus.

Präsens:

In dieser Straße dürfen nur Anwohner parken.
Hast du gefragt, ob du das nehmen darfst?

Perfekt:

Der Junge hat seinen Ball nicht mit in die Schule nehmen dürfen.
Sie ist enttäuscht, weil sie es nicht noch einmal hat versuchen dürfen.

Präteritum:

Als Kind durfte ich abends nach 20 Uhr nicht mehr fernsehen.
Das Kind hat geweint, weil es nicht länger aufbleiben durfte.

Konjunktiv I:

Die Beamtin hat mir gesagt, sie dürfe keine Ausnahme machen.
Er hat gefragt, ob er sich noch ein Stück Kuchen nehmen dürfe.

Konjunktiv II:

Dürfte ich Sie etwas fragen?
Dürfte ich es nur noch einmal versuchen! Ich würde es jetzt bestimmt schaffen.

Umschreibungen von dürfen (objektive Aussage)

Es ist erlaubt, … zu + Infinitiv.
Es ist gestattet, … zu + Infinitiv.
Es ist zulässig, … zu + Infinitiv.
Es wurde genehmigt, … zu + Infinitiv.
Er hat die Berechtigung, … zu + Infinitiv.
Ich habe die Befugnis, … zu + Infinitiv.
Sie hat die Erlaubnis, … zu + Infinitiv.
Er hat die Genehmigung, … zu + Infinitiv.
Er hat das Recht, … zu + Infinitiv.
Ich bin dazu berechtigt, … zu + Infinitiv.
Er ist dazu befugt, … zu + Infinitiv.

Umschreibung für nicht dürfen

Es ist nicht erlaubt, … zu + Infinitiv.
Es ist nicht gestattet, … zu + Infinitiv.
Es ist verboten, … zu + Infinitiv.
Es ist untersagt, … zu + Infinitiv.

subjektive Aussage (ab B2)

Mit dem Modalverb dürfen kann man Vermutungen ausdrücken. Es handelt sich dabei um eine mit Vorsicht geäußerte Vermutung, die ziemlich sicher ist.

Er dürfte nicht mehr kommen. = Ich rechne nicht damit, dass er noch kommt.
Da dürften Sie recht haben. = Wahrscheinlich haben Sie recht.

Umschreibungen (subjektive Aussage)

wahrscheinlich / vermutlich
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass…
Ich bin (mir) ziemlich sicher, dass…
Ich rechne damit, dass…
Ich nehme an, dass…
Vieles spricht dafür, dass…
Futur I + wohl: Sie wird wohl vergessen haben, uns anzurufen.

sollen

Modalverben - sollen

Konjugation

Präsens: ich soll, du sollst, er/sie/es soll, wir sollen, ihr sollt, sie sollen
Perfekt: ich habe gesollt; ich habe … sollen
Präteritum: ich sollte, du solltest, er/sie/es sollte, wir sollten, ihr solltet, sie sollten

Konjunktiv I: ich solle, du solltest, er/sie/es solle, wir sollen, ihr sollet, sie sollen
Konjunktiv II: ich sollte, du solltest, er/sie/es sollte, wir sollten, ihr solltet, sie sollten

Gebrauch von sollen

objektive Aussage

Mit dem Modalverb sollen drücken wir eine Verpflichtung aus, die immer auf einem fremden Willen, einer Forderung, einer Erwartung, einer Aufforderung durch eine andere Person beruht. Auch Ratschläge und Vorschläge sowie geplante Ereignisse kann man mit dem Modalverb sollen ausdrücken.
Anders als bei müssen, kann man beim Modalverb sollen frei entscheiden.

Präsens:

Was soll ich tun? (Bitte um einen Ratschlag)
Der Neubau des Flughafens soll nächstes Jahr abgeschlossen sein. (= Es ist geplant.)
Ich weiß nicht, was ich in dieser Situation tun soll.

Perfekt:

Er hat dich anrufen sollen. Ich weiß auch nicht, warum er es nicht getan hat.
Ich bin sauer, weil er mich hat informieren sollen und es nicht getan hat.

Präteritum:

Ich sollte ihr schöne Grüße bestellen, aber ich habe es vergessen.
Ich wusste nicht, was ich auf diese Frage antworten sollte.
Du solltest mir doch Bescheid sagen! Warum hast du es nicht getan?

Konjunktiv I:

Sie hat mich angerufen und mir gesagt, ich solle sofort zu ihr kommen.

Konjunktiv II:

Du solltest die Sache ernster nehmen!
Ich hätte das nicht sagen sollen. Es tut mir leid.

Umschreibungen (objektive Aussage)

Sie hat die Aufgabe, … zu + Infinitiv.
Ich habe den Auftrag, … zu + Infinitiv.
Ich habe die Pflicht, … zu + Infinitiv.

Er ist verpflichtet, … zu + Infinitiv.

Es wird (von + Dat.) erwartet, dass…
Es wird (von + Dat.) gefordert, dass…
Es wird (von + Dat.) verlangt, dass…

Es ist geplant, dass…
Es ist vorgesehen, dass…
Es ist beabsichtigt, dass…

Man hat mich (dich/ihn/sie/uns/euch/sie/Sie) aufgefordert, … zu + Infinitiv.
Man hat mir (dir/ihm/ihr/uns/euch/ihnen/Ihnen) empfohlen / geraten / vorgeschlagen, … zu + Infinitiv.

Es empfiehlt sich, … zu + Infinitiv.
Es ist empfehlenswert, … zu + Infinitiv.
Es ist ratsam, … zu + Infinitiv.
Es ist angebracht, … zu + Infinitiv.

Vorschläge machen und Ratschläge geben mit dem Modalverb sollen

Mit dem Modalverb sollen machen wir auch Vorschläge und geben Ratschläge. Vorschläge und Ratschläge mit sollen können wir mit dem Konjunktiv II äußern.

Du solltest mal abschalten!
Vielleicht sollten Sie sich gesünder ernähren.
Ich denke, du solltest dich bei ihr entschuldigen.

Mit einer Frage bitten wir eine andere Person, uns zu sagen, ob wir etwas tun sollen oder nicht. 

Sollen wir einen Kaffee trinken gehen? = Willst du/Wollt ihr/Wollen Sie, dass wir einen Kaffee trinken gehen? (gemeinsame Aktivität)

Ich gehe in den Supermarkt. Soll ich dir etwas mitbringen? = Willst du, dass ich dir etwas mitbringe?

subjektive Aussage (ab B2)

Mit dem Modalverb sollen kann man wiedergeben, was eine andere Person behauptet hat, von dem wir nicht sicher sind, ob es stimmt. Wir drücken also eine gewisse Skepsis aus.

Er soll schon einmal im Gefängnis gesessen haben. = Ich habe gehört, dass er im Gefängnis gesessen hat.

Ich kenne sie nicht, aber sie soll sehr nett sein. = Man sagt von ihr, dass sie nett ist

Umschreibungen (subjektive Aussage)

Ich habe gehört, dass…
Ich habe erfahren, dass…
Man sagt, dass…
Es heißt, dass…
Es wird behauptet / berichtet, dass…
Man behauptet / berichtet / erzählt, dass…
Wie man hört, …
angeblich

mögen

Modalverben - mögen

Konjugation

Präsens: ich mag, du magst, er/sie/es mag, wir mögen, ihr mögt, sie mögen
Perfekt: ich habe gemocht; ich habe … mögen
Präteritum: ich mochte, du mochtest, er/sie/es mochte, wir mochten, ihr mochtet, sie mochten

Konjunktiv I: ich möge, du mögest, er/sie/es möge, wir mögen, ihr möget, sie mögen
Konjunktiv II: ich möchte, du möchtest, er/sie/es möchte, wir möchten, ihr möchtet, sie möchten

Gebrauch von mögen

objektive Aussage

Mit dem Modalverb „möchte“ (Konjunktiv II von mögen) drücken wir einen Wunsch, ein Bedürfnis oder eine Lust aus.

Statt des Präsens gebrauchen wir fast immer den Konjunktiv II, um einen Wunsch oder eine Lust auszudrücken.

Ich möchte im Sommer in die Alpen reisen.
Wir möchten heute Nachmittag einen Spaziergang machen.
Ich möchte noch etwas Wasser trinken.
Ich möchte fünf Brötchen, bitte.

Das Präsens gebrauchen wir manchmal in Fragen:

Magst du noch etwas trinken? = Möchtest du noch etwas trinken?
Magst du dich zu uns setzen? = Möchtest du dich zu uns setzen?

Außerdem kann man den Indikativ in der verneinten Form verwenden:

Ich mag das nicht mehr essen. = Ich will das nicht mehr essen.
Sie mag das nicht erzählen. = Sie will das nicht erzählen.
Er mochte sein Geheimnis nicht verraten. = Er wollte sein Geheimnis nicht verraten.

Unsere Tipps zum Verb mögen:

Wenn ihr unsicher seid, gebraucht ihr mögen + Infinitiv am besten nie im Indikativ, sondern drückt die Wünsche immer mit dem Konjunktiv II (ich möchte) oder mit dem Modalverb wollen aus. So vermeidet ihr Fehler.

Verwendet das Verb mögen im Indikativ Präsens, Perfekt und Präteritum nur mit einem Akkusativobjekt, wenn ihr euren Geschmack ausdrücken wollt.

Er mag das Buch.
Sie mag kein Gemüse.
Ich mag dich.
Ich habe sie immer sehr gemocht.
Frühe mochte ich das nicht, aber heute gefällt es mir.

Wenn ihr euren Geschmack oder eine Vorliebe in Verbindung mit einem Verb ausdrücken wollt, benutzt ihr das Verb + gern und nie mögen + Infinitiv!

Ich lese gern.
Ich esse gern Gemüse.
Ich sehe gern Sport im Fernsehen.

Konjunktiv I:

Den Konjunktiv I von mögen verwenden wir in Aufforderungen und Wünschen in der indirekten Rede.

„Seid bitte leise!“  Er/Sie hat uns gesagt, wir mögen leise sein.
„Kommen Sie morgen bitte wieder.“ ⇒ Er/Sie hat gesagt, wir mögen morgen wiederkommen.

Statt mögen können wir hier auch sollen gebrauchen.

Ebenfalls verwenden wir den Konjunktiv I für Wünsche in Ausrufesätzen.

Möge der Bessere gewinnen! = Der Bessere soll gewinnen.
Möge die Kraft mit dir sein! = Die Kraft soll mit dir sein.

Subjektive Aussage

Mit dem Modalverb mögen können wir ausdrücken, dass es einen Gegengrund gibt, der aber nicht ausreichend ist, um etwas Bestimmtes zu erreichen oder zu verhindern. Wir drücken also einen Gegensatz aus.

Sie mögen recht haben, doch ändern wird das nichts an der Sache.
Er mag noch so freundlich tun, ich werde nicht auf ihn hereinfallen.
So aussichtslos es auch erscheinen mag, wir werden es schaffen.

Umschreibungen

Auch wenn Sie recht haben, wird das nichts an der Sache ändern.
Obwohl es aussichtslos erscheint, werden wir es schaffen.
Es scheint aussichtslos zu sein, trotzdem werden wir es schaffen.

Abschließend wollen wir für euch noch einmal ein paar mögliche Zweifelsfälle zusammenfassen.

Ich will oder ich möchte?

Wenn ihr eine Absicht habt, könnt ihr diese mit „Ich will…“, aber auch mit „Ich möchte…“ ausdrücken. Geht es um eine feste Absicht, so verwendet ihr das Modalverb wollen. Geht es eher um einen Wunsch, so sagt ihr „Ich möchte“.

Ich will am Wochenende einen Ausflug machen. (feste Absicht)
Ich habe vor, am Wochenende einen Ausflug zu machen. (Plan)
Ich möchte am Wochenende einen Ausflug machen. (Absicht, Wunsch)
Ich möchte am Wochenende gern einen Ausflug machen. (Wunsch)
Ich würde am Wochenende gern einen Ausflug machen. (Wunsch, der möglicherweise nicht in Erfüllung geht.)

Wenn man jemanden um etwas bittet, empfiehlt es sich, die Höflichkeitsform („Ich möchte…“) zu verwenden.

Ich möchte ein Glas Wasser.
Ich möchte etwas trinken.

Im Präteritum verwenden wir für Absichten und Wünsche immer das Modalverb wollen.

Ich mag oder ich möchte?

Wenn wir den Wunsch haben, etwas zu tun, dann benutzen wir meistens den Konjunktiv II, also „Ich möchte“. Die Präsensform (Ich mag…/Magst du…?) hören wir manchmal in Fragen oder in der verneinten Form.

Magst du noch was essen?
Ich mag nichts mehr essen.
Ich mag nicht mit ihm sprechen, ich habe keine Lust.

Ihr könnt aber problemlos immer „Ich möchte…“ bzw. „Möchtest du…?“ sagen.

Und vergesst nicht: Mit mögen + Akkusativ drücken wir unseren Geschmack aus.

müssen oder sollen?

Das Modalverb sollen lässt, anders als müssen, eine freie Entscheidung zu.
Mit dem Modalverb müssen drücken wir entweder eine Verpflichtung aus, die uns von anderen auferlegt wurde (Gesetze, Normen, Verpflichtungen) oder aber eine Notwendigkeit, die das Subjekt selbst empfindet. Bei dem Modalverb sollen geht es immer um eine Verpflichtung aufgrund eines fremden Willens.

Ich muss einkaufen gehen. (Notwendigkeit, weil etwas fehlt)
Ich soll einkaufen gehen. (Auftrag: jemand hat mich darum gebeten oder hat mich damit beauftragt).

können oder dürfen?

Mit dem Modalverb dürfen/nicht dürfen drücken wir aus, dass etwas erlaubt bzw. verboten ist. Das Modalverb können hat die Bedeutung von „Es ist möglich“. Diese Möglichkeit besteht, wenn man die Fähigkeit besitzt oder die Gegebenheiten etwas möglich machen. Auch wenn etwas möglich ist, weil es erlaubt ist, können wir dies mit dem Modalverb können ausdrücken. In diesem Fall sind also sowohl dürfen als auch können richtig. Handelt es sich um eine Erlaubnis oder ein Verbot, ist allerdings das Modalverb dürfen eindeutiger und vorzuziehen.

Hier darf ich nicht parken. (Es ist verboten.)
Hier kann ich nicht parken, weil es verboten ist. (Verbot)
Hier kann ich nicht parken, weil die Parklücke zu klein ist. (Unmöglichkeit wegen der Gegebenheiten oder meiner unzureichenden Fähigkeit)

nicht müssen oder nicht dürfen?

Mit nicht müssen drücken wir aus, dass etwas nicht notwendig ist. Wenn etwas verboten ist, verwenden wir nicht dürfen.

Du musst die Arbeit heute nicht fertig machen. Morgen ist auch noch Zeit.
Du musst mir nicht helfen. Ich schaffe es allein.

Solange die Arbeit nicht erledigt ist, darfst du nicht nach Hause gehen.
Niemand darf mir helfen, denn ich muss die Aufgabe allein lösen.

Vermutungen und Wahrscheinlichkeiten ausdrücken

Wenn wir uns einer Sache nicht ganz sicher sind, können wir das wie folgt ausdrücken:

Ich vermute, dass…
Ich habe die Vermutung, dass…
Ich bin mir nicht (ganz) sicher, ob/dass…
Ich gehe davon aus, dass…
Es ist davon auszugehen, dass…
Man kann davon ausgehen, dass…
Alles/Vieles deutet darauf hin, dass…

Außerdem können wir Vermutungen mit dem Futur ausdrücken.

Er wird (wohl) nicht mehr kommen.
Sie wird ihn (schon/wohl) angerufen haben.

Wie ihr oben gesehen habt, können wir Vermutungen auch mit den Modalverben müssen, dürfen (nur Konjunktiv II) und können ausdrücken. Die Entscheidung für eines dieser Modalverben hängt davon ab, wie sicher wir uns sind, dass eine Tatsache oder ein Vorgang wahr ist.

Er muss das gewusst haben. (sehr hohe Wahrscheinlichkeit)
Er müsste das gewusst haben. (hohe Wahrscheinlichkeit)
Er dürfte das gewusst haben. (hohe Wahrscheinlichkeit)
Er kann das gewusst haben. (Wahrscheinlichkeit etwa 50%, aber es gibt auch andere Möglichkeiten)
Er muss nicht davon gewusst haben. (Wahrscheinlichkeit um die 50%)
Er könnte das gewusst haben. (Wahrscheinlichkeit etwas unter 50%)

Hier könnt ihr viele Online-Übungen zu den Modalverben machen

Modalverben – Übungen A1, A2, B1, B2, C1, C2

Hier lernt ihr die wichtigsten Redewendungen mit Modalverben

Redewendungen mit Modalverben (C1-C2)

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6 Kommentare

    • deutschlernerblog sagt

      Das muss dann wohl ein erhellender Augenblick gewesen sein und Sie dürften sich gefreut haben.
      Grüße und danke für die Rückmeldung
      Andi

  1. Robert sagt

    Vielen Dank für die sehr ausführliche Erklärung. Ich hatte gehofft, Sie könnten mir bei dieser Übersetzung helfen.
    Diesen Sänger muss man einmal erlebt haben.
    Ist dies eine subjektive Aussage? Das heißt, man sollte diese Sängerin erleben, auch wenn man das bisher nicht getan hat?

    Mit freundlichen Grüßen …

    • deutschlernerblog sagt

      Hallo Robert,

      ich denke, es handelt sich um eine objektive Aussage, eine, in den Augen des Sprechers, Notwendigkeit:

      Diesen Sänger muss man einmal erleben.
      Diesen Sänger muss man einmal erlebt haben.

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