dank dem oder dank des ?
Was ist richtig: dank dem oder dank des? Steht die Präposition dank mit dem Dativ oder dem Genitiv? Die Frage, ob Dativ oder Genitiv, hat uns hier im Deutschlernerblog schon des Öfteren beschäftigt. In vielen dieser Fälle ist der Genitiv die richtige Form, so schreiben wir z.B. in der Standardsprache wegen des und nicht wegen dem.
Bei der Präposition dank ist es aber anders:
Sowohl der Genitiv als auch der Dativ sind richtig. Ihr könnt also selbst entscheiden, welchen Fall ihr verwendet oder welcher Fall sich für euch besser anhört.
Im Deutschlernerblog verwenden wir meist den Genitiv.
dank + Genitiv / Dativ
Bedeutung
etwas hat etwas Positives zur Folge (Ausnahme: Ironie)
Synonyme
aufgrund/auf Grund + Genitiv
infolge + Genitiv
infolge von + Dativ
wegen + Genitiv
Beispiele
- Dank seines Ehrgeizes hat er sein Ziel erreicht. (Genitiv, m.)
- Dank seinem Ehrgeiz hat er sein Ziel erreicht. (Dativ, m.)
- Wir haben es nur dank eines Zufalls herausgefunden. (Genitiv, m.)
- Wir haben es nur dank einem Zufall herausgefunden. (Dativ, m.)
- Sie hat den Wettkampf dank ihrer großen Erfahrung gewonnen. (Genitiv/Dativ, f.)
- Sie konnte dank eines Stipendiums drei Jahre in den USA studieren. (Genitiv, n.)
- Sie konnte dank einem Stipendium drei Jahre in den USA studieren. (Dativ, n.)
Im Plural wird laut Duden der Genitiv häufiger verwendet als der Dativ.
- Dank unserer Kinder haben wir am neuen Wohnort schnell neue Leute kennengelernt. (Genitiv)
- Dank unseren Kindern haben wir am neuen Wohnort schnell neue Leute kennengelernt. (Dativ)
Welchen Fall verwendet ihr? Was hört sich für euch besser an?
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Welcher Fall nach “dank”? Nicht Genitiv, sondern Dativ. Grund: bei “dank” handelt es sich um ein verblasstes Substantiv: wem zu Dank. Somit (als Beispiel): Dank dem schönen Wetter können wir spazieren gehen.
Ich bevorzuge ebenfalls den Dativ, entsprechend der Empfehlung von Heuer: “Der Dativ als der ursprünglichere Fall (jemandem danken) ist vorzuziehen”. [Walter Heuer – Max Flückiger – Peter Gallmann: Richtiges Deutsch, Zürich 2021, S. 154.]
Dativ klingt an dieser Stelle einfach weniger intelligent. Die Formulierung fühlt sich wie Mensch ohne Beine an.
Wer den intelligenten Diskurs sucht ist mit Genitiv auf der richtigen Seite.
Es trennt auch soziale Gruppen.
Mir geht es weniger darum, intelligent zu klingen als viel mehr darum, meine eigene Sprache (sowie jede Fremdsprache, wobei meine Möglichkeiten hier leider stark eingeschränkt sind) korrekt anzuwenden, weshalb ich mich Gustavs Sprachgefühl und Herleitung anschließe, selbst auf die Gefahr hin ungebildeter zu klingen nur, weil die Mehrheit der deutschen Muttersprachler nach dank den Genitiv verwendet.
Schließlich dankt man ja auch jemandem.
Auf diese Mehrheit gebe ich z.B. auch dort nichts, wo ich dann vermutlich pedantisch und verschroben klinge, weil für mich nach wegen immer und ausnahmslos nur der Genitiv folgen kann.
Übrigens komme ich bei trotz in eine ähnliche sprachliche Bredouille.
Korrekt laut Duden ist nach trotz der Genitiv und dementsprechend hört und liest man fast auch nur diesen.
Denoch gibt es da auch noch die Konjunktion trotzdem, wo der Dativ sich einem ja schon geradezu flagrant aufdrängt.
Auch trotzt man im Dativ einem Widersacher.
Laut Duden soll in der (deutschsprachigen) Schweiz nach trotz grammatisch korrekt der Dativ folgen.
Deutsche Sprache, schwere Sprache und nicht immer logisch konsistent und konsequent.