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Zeitreise ins Deutschland der 50er Jahre – von Helga aus Oviedo, Spanien

Deutschland der 50er Jahre

Zeitreise ins Deutschland der 50er Jahre

Die Phase der deutschen Geschichte, für die ich mich besonders interessiere, sind die 50er Jahre. Der Krieg war vorbei. Trotz der Niederlage begann das Land einen eindrucksvollen Wiederaufbau. Es überrascht mich, dass Deutschland nach dem Krieg eine solche wirtschaftliche Entwicklung erreicht hat. Dieses Wirtschaftswunder, das in der 50er Jahren anfing, ist der Grund meiner Begeisterung für dieses Jahrzehnt.

Wie lebten die Menschen damals in Deutschland? Wie war der Wohnstil, die Mode, die Musik? Welche Filme waren aktuell? Welche Verkehrsmittel benutzten die Leute? Interessierten sie sich für Sport? Und was die Literatur betrifft: Wer waren die Hauptschriftsteller?

Die Wohnungseinrichtung war sehr wichtig für die Deutschen. Viele hatten in ihren Wohnzimmern futuristische, moderne Möbel: Tütenlampe, Nierentisch, Polstersessel, Ohrensessel und Cocktailsessel, alles in schöner Pastellfarbe.

Damals war Elvis Presley das Idol in Deutschland wie auch in anderen Ländern. Nicht nur Rock ’n‘ Roll-Songs, sondern auch deutsche Musik war ein riesiger Erfolg. Leute wie Peter Alexander, der „Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere“ sang, und Caterina Valente mit ihrem „Ganz Paris träumt von der Liebe“ waren sehr beliebt.

Weil die Leute kaum Geld hatten, war die Mode anfangs sehr einfach. Aber mit dem Wirtschaftswunder kamen die Trends: Fast alle Frauen wollten eine Caprihose haben und Glockenröcke tragen. Die Männer bewunderten Schauspieler wie James Dean und Marlon Brando und wollten sich kleiden wie ihre Idole.
Eine der Lieblingsfreizeitbeschäftigungen der Deutschen war ins Kino gehen. „Sissi“ war der bekannteste deutsche Heimatfilm – Heimatfilm bedeutet: Originalsprache Deutsch, mit „grünen Wiesen, viel Gefühl und einer großen Portion heiler Welt”. Deshalb wurde Romy Schneider sehr bewundert.

Alle Menschen wollten sich bewegen. Man konnte viele Motorroller wie Vespa oder Lambretta auf den Straßen sehen. Und im Urlaub fuhren die Leute am liebsten mit dem berühmten Käfer nach Italien.

Sport war damals sehr wichtig. Er gab den Deutschen Selbstvertrauen. 1952 fanden in Helsinki die Olympischen Sommer- und in Oslo die Olympischen Winterspiele statt. Damals errang der Zweierbob die erste olympische Goldmedaille für Deutschland nach dem Krieg. Zwei Jahre später, 1954, gewann Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft. Es war ein weiteres Wunder: Das „Wunder von Bern”.

Seit Beginn der 1950er Jahre wurde die Gruppe 47 immer bedeutender. Diese Gruppe vereinte viele deutschsprachige Schriftsteller, die nach dem Krieg die deutsche Literatur wiederbeleben wollten. Unter anderen gehörten Günter Grass, Heinrich Böll und Peter Weiß dieser Gruppe an.

Helga Maria Saboia Bezerra stammt aus der Stadt Fortaleza in Brasilien. Heute lebt sie in Oviedo, in der nordspanischen Region Asturien. Sie lernt schon seit sechs Jahren Deutsch.

Texte von Helga aus Oviedo, Spanien
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