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Lesetext B1 – Ein Tag auf einem Campingplatz in Italien

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Lesetext B1: Ein Tag auf einem Campingplatz in Italien

Verde speranza! Speriamo di vincere!
Große Vorbereitungen für einen Wettbewerb

Lesetext B1Lido di Pomposa, Italien. Es ist warm, aber nicht heiß. Auf der Haut spürt man die Sonnenstrahlen. Wir gehen den Asphalthauptweg des Campingplatzes entlang und biegen nach rechts ab, in einen zweiten, von Steinen übersäten Weg, an dem hauptsächlich Italiener campen. Nach kurzer Zeit bemerken wir auch eine Familie aus Deutschland und eine aus Polen. Obwohl all diese Leute verschiedener Campingplatz ItalienNationalitäten sind, scheinen sie zusammenzuarbeiten. Es herrscht eine riesige Aufregung, denn die Gruppe der Grünen bereitet sich für den Wettbewerb vor.

„Paulaaa, Mariaaa! Kommt, helft uns!“, schreit ein Mädchen, das geschätzte zwölf Jahre alt ist, auf Italienisch.

Es sitzt mit seiner jüngeren Schwester Deborah und seiner Freundin, wahrscheinlich eine Altersgenossin, an einem runden Tisch. Alle sind sehr beschäftigt,  schneiden Plastiktüten zu, blasen Luftballons auf, besprühen Einwegteller. Und alles ist natürlich grün!

Lesetext B1„Während dieser Woche findet ein Wettkampf um den Pokal des Campingplatzes I 3 Moschettieri statt. Animateure haben vier Gruppen gebildet: die Grünen, die Roten, die Weißen und die Blauen. In einer der Disziplinen in der uns Punkte verliehen werden, geht es um das Schmücken jeder Zone“, erklärt die 19-jährige Paula, eine Blondine, die typisch italienisch aussieht. Paula läuft zu ihrer Schwester Maria (15-jährig, schwarzhaarig, ein Lesetext B1bisschen untersetzt) und ihren Freunden, um ihnen zu helfen.

Alle plaudern, lachen, manche singen sogar. Man hört eine Mutter, die ständig nach ihrer Tochter ruft: „Daria, Strada!!!“. Daria (Einzelkind, 4 bis 5 Jahre alt, zwei Pferdeschwänze) scheint ihre Mutter nicht zu hören und ihren Vater, der ihr ständig auf Schritt und Tritt folgt, zu ignorieren. Sie rennt los, auf die Straße und bums, fällt sie hin! Sofort steht sie wieder auf und läuft weiter, um mit den anderen die Zone zu schmücken.
Die Eltern geben bald die Verfolgung ihres Kindes auf und beginnen, grüne Sonnen aus Luftballons und Löschpapier zu basteln. Zeitgleich spannt Darias Opa einen grünen Regenschirm auf und hängt diesen am Überzelt auf. Doch kann das alles als Schmuck gelten!

DLS_Paulina_Camping_05Am Anfang der Wege hängen die Kinder (mit Hilfe der Erwachsenen) zwei auf Kartons geschriebene Slogans auf: PRIMA ERAVAMO IN ROSSO, ORA SIAMO AL VERDE (Erst waren wir in rot, jetzt sind wir in grün) und VERDI FUORI, ROSSI DENTRO (außen grün, innen rot). Den verwunderten Polen und Deutschen erklärt diese Gruppe Italiener, dass sie letztes Jahr den Pokal gewonnen haben, Campingplatz Italiendamals allerdings in der roten Zone waren und sich deshalb immer noch rot fühlen!

Obwohl es ein sehr schöner Tag ist, hat sich doch niemand dazu entschieden, an den Strand zu gehen. Wie es sich für große italienische Familien gehört, machen alle alles zusammen! Man hört ständig Rufe, Anfeuerungen und DLS_Paulina_Camping_07Leute, die etwas ausschneiden oder aufblasen. Gerade laufen Jungen mit neuen Luftballons, die nicht nur grün angesprüht und als Schmuck gebraucht werden, sondern auch als Waffe dienen sollen. Die Jungen füllen schon die nicht-grünen Ballons mit Wasser… und gleich wird die Schlacht beginnen!

„ROSSI O VERDI! SIAM SEMPRE VINCENTI E MAI PERDENTI!!!“ (Egal ob rot oder grün! Wir sind immer Sieger, niemals Verlierer!!!), spornen sie sich gegenseitig zum Wettkampf an.

DLS_Paulina_RadeckaPaulina Radecka lebt in der Stadt Lublin in Polen. Dort studiert sie an der Universität Angewandte Linguistik.

Texte von Paulina Radecka aus Polen
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