Kraft der Freundschaft – Erzählung von Maria Kulik aus Lublin, Polen
Kraft der Freundschaft Am Rand des dichten Laubwaldes, etwa sieben Kilometer vom nächsten Dorf entfernt, auf den beiden Seiten des schon längst von der Welt vergessenen Feldwegs standen zwei Ziegelhäuser. In einem wohnte ein kleiner Junge mit seinem Vater, das zweite Haus dagegen wurde von einem kleinen Mädchen, seinem Vater und seiner Großmutter bewohnt. Da sie die einzigen Kinder im ganzen Umkreis waren, wollten Jens und Katja miteinander spielen. Aber, wie es häufig passiert, erlaubte der Vater des Jungen, Klaus, seinem Sohn nicht, sich mit dem Mädchen zu treffen, weil ihn der Vater von Katja einmal zutiefst verletzt hatte. Nur die Oma des Mädchens stand den Kindern zur Seite. Wenn Klaus zur Arbeit fuhr, trafen sich die Sechsjährigen Tag für Tag im Haus von Katja. Den ganzen Tag konnten sie sich sorgenfrei amüsieren, denn die Oma behielt sie im Auge. Bald liefen sie, bald schlenderten sie. Mal zeichneten sie, mal malten sie. Nie waren sie ohne Ideen, die Zeit spaßhaft zu verbringen. Sie hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Und täglich verabschiedeten sie sich voneinander …
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