drücken
jemanden/etwas drücken
sich drücken
Konjugation
Präsens |
ich drücke | du drückst | er/sie/es drückt |
Präteritum |
er/sie/es drückte |
Perfekt |
er/sie/es hat gedrückt |
Bedeutungen und Beispiele
1. Druck auf etwas ausüben; etwas (mit Kraft) pressen oder zusammenpressen (B1)
etwas drücken
- Welchen Knopf muss ich drücken?
- Sie müssen auf den Lichtschalter drücken, wenn Sie wollen, dass es heller ist.
- Ich verstehe nicht, wieso manche Autofahrer auf die Hupe drücken, wenn sie im Stau stehen. Das bringt doch nichts!
- Sie hat sich den Kopf gestoßen und wenn man jetzt auf diese Stelle drückt, tut es ihr weh.
- Wir haben den Saft aus der Frucht gedrückt.
2. jemanden umarmen (B1)
jemanden (an sich) drücken
- Als sie sich wiedersahen, drückte er sie ganz fest an seine Brust.
- Lass dich mal drücken!
3. jemanden/etwas mit Kraft an einen Ort bewegen (B2)
jemanden/etwas drücken
jemandem etwas in die Hand drücken
- Sie hat ihn aufs Bett gedrückt.
- Der Andrang war so groß, dass einige Besucher gegen die Absperrung gedrückt wurden.
- Er hat mir diesen Brief in die Hand gedrückt.
- Sie versucht, die Probleme zu lösen, indem sie anderen Leuten Geld in die Hand drückt.
4. ein Druckgefühl auslösen (B2)
drücken
- Die Schuhe drückten und mir taten die Füße weh.
- Der Fahrradhelm drückt. Er ist zu klein.
5. auf jemandem lasten; jemanden belasten (C1)
jemanden drücken
- Die Schulden drücken die Familie schon seit Jahren.
- Damals hatte ich drückende Sorgen.
6. senken; herabsetzen; verringern (C1)
etwas drücken
- Unsere Kunden versuchen in den Verhandlungen, den Preis zu drücken.
- Leider wird des Öfteren versucht, das Niveau zu drücken.
- Die Schwimmerin schaffte es, die Rekordzeit unter fünf Minuten zu drücken.
7. sich einer unangenehmen Aufgabe entziehen (C1)
sich vor etwas drücken
- Er versucht doch immer, sich vor der Arbeit zu drücken.
- Sie drückt sich vor der Verantwortung.
- Er hat sich davor gedrückt, die Verantwortung zu übernehmen.
Synonyme und Verben mit ähnlicher Bedeutung
pressen [1]
umarmen [2]
pressen [3]
auf jemandem lasten; jemanden belasten; jemanden bekümmern [5]
senken; herabsetzen; verringern; reduzieren [6]
sich entziehen [7]
Antonyme/Gegenwörter
anheben; heraufsetzen; steigern [6]
etwas übernehmen [7]
Wichtige Zusammensetzungen mit dem Verb
Hier lernt ihr die wichtigsten Bedeutungen einiger zusammengesetzter Verben.
etwas/sich ausdrücken
- durch Drücken Flüssigkeit aus etwas herauspressen
- etwas Brennendes oder Glimmendes durch Drücken auslöschen
- etwas formulieren; sich äußern; etwas zum Ausdruck bringen
- Wir haben die Apfelsinen ausgedrückt und den Saft getrunken. (1)
- Würden Sie bitte Ihre Zigarette ausdrücken? (2)
- Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, wie ich mich fühle. (3)
- Er drückt sich sehr verständlich aus. (3)
- Wir möchten Ihnen unsere Dankbarkeit ausdrücken. (3)
jemanden bedrücken
jemanden traurig machen
- Sein Unglück bedrückt uns sehr.
- Ich finde diese Ereignisse sehr bedrückend.
- Es handelt sich um bedrückende Bilder.
jemanden erdrücken
- jemanden durch Druck oder hohes Gewicht töten
- jemanden emotional belasten
- Die Last drohte, den verschütteten Mann zu erdrücken. (1)
- Man sieht, wie Sorgen und Kummer sie erdrücken. (2)
jemanden/etwas unterdrücken
- jemanden nicht zur Entfaltung kommen lassen
- etwas zurückhalten; verhindern, dass ein Gefühl oder eine Regung aufkommt
- verhindern, dass etwas an die Öffentlichkeit kommt
- In diesem Land werden Minderheiten systematisch unterdrückt. (1)
- Sie setzt sich schon lange für unterdrückte Völker ein. (1)
- Ich war so müde, dass ich ein Gähnen nicht unterdrücken konnte. (2)
- Versuchen Sie, Ihren Ärger zu unterdrücken. (2)
- Man muss befürchten, dass wichtige Informationen unterdrückt wurden. (3)
etwas/sich verdrücken
- unbemerkt verschwinden
- eine große Menge von etwas essen
- Als wir sie zur Rechenschaft ziehen wollten, hatte sie sich schon verdrückt. (1)
- Er hat heute Mittag vier Klöße und drei Würste verdrückt. (2)
Redewendungen
auf die Tränendrüse drücken
Trauer und Mitleid hervorrufen
- Dieser bewegende Film drückt ganz schön auf die Tränendrüse.
- Wenn sie keinen Ausweg mehr sieht, versucht sie, auf die Tränendrüse zu drücken.
auf die Tube drücken
sich beeilen; schnell fahren
- So, jetzt müssen wir aber auf die Tube drücken. Sonst läuft uns die Zeit davon.
- Du bist so unglaublich langsam. Kannst du nicht mal ein bisschen auf die Tube drücken?
die Schulbank drücken
zur Schule gehen
- In dieser Stadt habe ich acht Jahre lang die Schulbank gedrückt.
ein Auge zudrücken
jemandem einen Fehler nachsehen; etwas durchgehen lassen; von einer Strafe absehen
- Ich hätte diesen Fehler nicht machen dürfen und kann mich glücklich schätzen, dass meine Chefin noch einmal ein Auge zugedrückt hat.
- Ich hatte Glück, dass die Polizistin ein Auge zudrückte und kein Knöllchen ausstellte.
einer Sache seinen Stempel aufdrücken
etwas prägen; etwas so sehr beeinflussen, dass es charakterliche Spuren hinterlässt
- Sie hat dieser Firma jahrzehntelang ihren Stempel aufgedrückt.
- In der zweiten Halbzeit wurde der Spieler eingewechselt, doch es gelang ihm nicht mehr, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.
jemandem die Daumen drücken
jemandem Glück wünschen; jemandem gutes Gelingen wünschen
- Für die Deutschprüfung drücken wir euch ganz fest die Daumen.
- Drückt mir die Daumen, denn jetzt geht es um die Wurst!
jemandem etwas aufs Auge drücken
jemandem eine als unangenehm empfundene Aufgabe oder Arbeit zuweisen
- Ich ahne schon, dass man mir die Planung und Organisation des Festes aufs Auge drücken wird.
- Er hat diese Aufgabe aufs Auge gedrückt bekommen.
In diesem Quiz lernt ihr mehr Redewendungen mit Körperteilen.
Wortbildungen
Nomen: der Druck, der Ausdruck, der Eindruck, der Drückeberger
Adjektive: ausdrücklich, bedrückt, drückend
<< denken (035)
dürfen (037) >>
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