100 typische deutsche Sätze
100 Sätze auf Deutsch, typische deutsche Sätze, die ihr bestimmt schon einmal gehört oder auch selber gesagt habt. Diese Sätze helfen euch im deutschsprachigen Alltag.
100 Sätze auf Deutsch (81-90)
81. Warst du beim Friseur?
Warst du beim Friseur?
Ja.
Du siehst gut aus. Das steht dir hervorragend.
Ein typischer Satz, eine Frage, die vielmehr eine Feststellung ist. Es geht in erster Linie darum, der anderen Person – in den meisten Fällen handelt es sich um eine Frau – deutlich zu machen, dass wir uns für sie interessieren, dass wir ihr Aufmerksamkeit schenken.
Und noch viel wichtiger als die Frage, ist der Satz, der danach kommt: die (natürlich positive) Beurteilung des neuen Haarschnitts. Dieser zweite Satz folgt automatisch. Wenn nicht, dann können wir uns auch schon die Frage schenken. Dann ist es sicherlich besser, erst gar nicht zu fragen.
gut aussehen – schön sein; hübsch sein
die Feststellung – die Wahrnehmung; die Aussage
in erster Linie – vor allem; besonders
etwas deutlich machen – etwas zeigen; etwas klar machen
die Aufmerksamkeit – die Beachtung
der Haarschnitt – die Frisur
sich etwas schenken können – auf etwas verzichten können; etwas nicht tun müssen
82. Es ist grün!
Fahr los! Es ist grün.
Wenn der Beifahrer an der Ampel schneller schaltet, bekommt der Fahrer diesen Satz zu hören.
Aber auch als Fahrer sagen wir diesen Satz, an den Fahrer des Wagens vor uns gerichtet, wenn dieser an der Ampel eingeschlafen zu sein scheint.
Und für diesen Satz gibt es eine Steigerung: Grüner wird’s nicht!
losfahren – starten
der Beifahrer – der Copilot (im Auto)
schnell schalten – schnell reagieren
etwas zu hören bekommen – sich etwas anhören müssen
an jemanden gerichtet sein – für jemanden bestimmt sein
eine Steigerung – eine stärkere Form
83. Also, gestern hatte ich noch dran gedacht.
Stimmt, heute ist ja dein Geburtstag! Also gestern hatte ich noch dran gedacht. Aber irgendwie…
Gestern hatte ich noch dran gedacht. Ja, meistens ist es ja wirklich so, dass wir irgendwann einmal daran gedacht haben, aber es klingt trotzdem irgendwie nach einer Ausrede.
Bei den ganz Vergesslichen hört der Satz sich so an: Also, eben hatte ich noch dran gedacht.
an etwas denken – etwas nicht vergessen; sich an etwas erinnern
stimmen – richtig sein
Es klingt nach + Dat. – Es hört sich an wie + Nom.
vergesslich sein – oft Dinge vergessen
der/die Vergessliche – eine Person, die oft Dinge vergisst
eben – vor Kurzem; vor ein paar Minuten
84. Ich glaube, ich pack‘s dann mal.
Ich glaube, ich pack‘s dann mal. Es ist Zeit, ich muss nach Hause.
Das ist aber kein Grund zur Eile, denn so ganz überzeugt ist man ja noch nicht, wenn man nur glaubt, dass man bald aufbrechen wird.
Andere typische Sätze, mit denen wir unseren Aufbruch ankündigen können, sind:
Sollen wir langsam mal gehen?
Ich bin dann mal weg.
Im ersten Fall bedeutet langsam eher schnell und im zweiten Fall sind wir genau genommen eigentlich schon gar nicht mehr da.
es packen – es schaffen
Ich muss nach Hause. – Ich muss nach Hause gehen.
die Eile – Situation, in der man nicht genug Zeit hat und etwas schnell machen muss
überzeugt sein – sicher sein
aufbrechen – losgehen; losfahren
der Aufbruch – die Abfahrt; der Start
etwas ankündigen – sagen, dass etwas geschehen wird; sagen, dass man etwas tun wird.
genau genommen – streng gesehen
85. Wann ist eigentlich Ostern dieses Jahr?
Wann ist eigentlich Ostern dieses Jahr? Das müsste doch bald sein.
Es handelt sich hier um eine Variante der Reihe „Wann ist eigentlich…?“
Wann ist eigentlich Weihnachten dieses Jahr?
Wann ist eigentlich Karneval dieses Jahr?
Wann ist eigentlich Pfingsten dieses Jahr?
Auf welchen Tag fällt eigentlich Silvester dieses Jahr?
die Variante – die Version; die Form
86. Sind wir alle drauf?
Sind wir auch alle drauf?
Das ist die typische Frage an den Fotografen beim Gruppenfoto. Die Frage kann gestellt werden, bevor oder nachdem der Fotograf die ebenfalls typischen Worte „Bitte lächeln!“ spricht.
Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass die Person, die das Foto schießt, schon selber darauf achtet, dass alle auf dem Foto zu sehen sein werden, doch der Anblick von so manchen Freunden ohne Köpfe und halbierten Familienmitgliedern auf Fotos macht deutlich, dass es eben doch nicht schaden kann, zur Sicherheit noch einmal nachzufragen. Für alle Fälle.
eine Frage stellen – fragen
davon ausgehen, dass – sicher sein, dass; als sicher ansehen, dass
ein Foto schießen – ein Foto machen
auf etwas achten – auf etwas aufpassen; beachten
der Anblick – das Bild, das man sieht; das, was man sieht
es kann nicht schaden – es ist besser
nachfragen – noch einmal fragen, um sicher zu sein; fragen, um sich zu vergewissern
87. Damit war ja wirklich nicht zu rechnen.
Also, damit war ja wirklich nicht zu rechnen. Wenn ich das geahnt hätte,…
Manchmal war etwas wirklich nicht vorherzusehen. Doch in den meisten Fällen gilt: Von nichts kommt nichts.
mit etwas rechnen – etwas erwarten; etwas vorhersehen
etwas ahnen – eine Vermutung haben; einen Verdacht haben; glauben, dass etwas passieren wird
88. Das Navi spinnt!
Das Navi spinnt! Wo will das uns denn jetzt schon wieder hinschicken?
Schön, dass man einen Schuldigen hat, seitdem man voll und ganz auf die Tante oder den Onkel im Navi vertraut. Früher musste man noch Straßenkarten und Stadtpläne lesen oder sich am Stand der Sonne und Sterne orientieren, um an sein Ziel zu gelangen. Dafür wusste man dann aber auch nicht nur, wohin man wollte, sondern auch, wie man dorthin kommen würde.
Aber manchmal spinnt das Navi ja auch wirklich!
spinnen – verrückt sein
der Schuldige – der Verantwortliche für einen Fehler
auf jemanden vertrauen – sicher sein, dass man sich auf jemanden verlassen kann
ans Ziel gelangen – ans Ziel kommen; das Ziel erreichen
89. Das ist reine Geschmackssache.
Es ist völlig in Ordnung, wenn es dir nicht gefällt. Das ist (reine) Geschmackssache.
Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Man kann höchstens versuchen, jemanden auf den Geschmack zu bringen.
bekanntlich – wie alle wissen
jemanden auf den Geschmack bringen – dafür sorgen, dass jemandem etwas gefällt
90. Wo ist die Fernbedienung?
Wo ist denn jetzt schon wieder die Fernbedienung?
Wo ist die Fernbedienung? Wer hat die Fernbedienung? Demokratie oder Diktatur auf dem Wohnzimmersofa. Wer die Fernbedienung hat, hat die Macht.
die Macht – hier: die Kontrolle; die Entscheidungsgewalt
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18 typische Sätze zu Weihnachten
Einer meiner Lieblingssätze: “Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen”. Habe ich gerade meinem Sprachpartner beigebracht.
kuhhl und das geffallt mir .
Hallo,
ich finde die “typischen deutschen Sätze” spitze und würde sie gerne im Unterricht verwenden:
Allerdings finde ich nicht die ersten Sätze (1…..) und: kann man die Fotos und Texte runterladen/ausdrucken?
Claudia
Hallo Claudia,
am Ende des Artikels steht der Link zu allen 100 Sätzen: https://deutschlernerblog.de/tag/reihe-100-typische-deutsche-saetze/
Die Bilder darfst du dir für den Unterricht gern direkt aus dem Artikel herunterladen (rechte Maustaste, “Bild speichern unter”). Die Texte müsstest du aus dem Artikel kopieren und dann in ein anderes Dokument einfügen.
Viele Grüße,
Andi